Der DFB-Vizepräsident und Präsident des westfälischen und westdeutschen Fußball-Verbandes, Hermann Korfmacher aus Gütersloh, findet es gut, dass FIFA und UEFA dieses Thema angestoßen haben. Die Unzufriedenheit über die Spielplangestaltung sei auch bei den Amateuren groß. „Meine Stimme würde dieser Vorschlag sofort bekommen.“
Fußballspielen bei Temperaturen unterhalb der 5 Grad-Marke, Glückspiele auf verschneiten, matschigen oder vereisten Plätzen und frierende Zuschauer gehörten dann der Vergangenheit an.
„Vom Grundsatz her macht es Sinn. Ich bin absolut nicht dagegen, dass es eine solche Reform gibt. Es kann ja nicht sein, dass wir immer schon im Mai fertig sind. Fußball sollte man nur in den schönen Monaten des Jahres spielen es könnte dann von Mitte März bis Anfang November laufen“, meint Hermann-Josef Koch, Vorsitzender des Sportkreises Höxter. Doch er gibt auch zu Bedenken, dass die mögliche Umstrukturierung auch große Probleme aufwirft. Dabei denkt er vor allem an die Spiele der Jugend. „Wir haben die Oster-, die langen Sommer- und noch die Herbstferien. Da wäre eine Freistellung der Jugend vom Spielbetrieb gar nicht möglich.“ Doch Johannes Stieneke, Höxters Kreisjugendobmann, hat auch dafür Lösungen parat. „Ich sehe dabei keine Schwierigkeiten, die Spielpläne zu ändern. Vor allem bei den E- und F-Junioren, die ja sowieso nicht leistungsbezogen spielen sollen laut Verband. Das Wichtigste ist aber, dass die Vereine mitziehen.“ Wenn Spiele in den Ferien anstehen würden, müssten halt hier und da mal auf einige Spieler verzichtet werden, so Stieneke. Zudem sollte auch mal wochentags gespielt werden. „Was gibt es für die Kinder denn Schöneres als im Frühjahr oder Sommer zu spielen?“
Koch sieht zudem noch Probleme für die Sportfeste der Vereine, die in der Sommerpause stattfinden. Dafür wäre kaum noch Platz. „Einige Vereine nehmen dabei ein Viertel oder mehr ihres Jahresetats ein. Zudem würde den Kommunen Zeit fehlen für die Wartung der Plätze“, sagt Koch, der aber schon ein Umdenken beim Verband sieht. „Die kommende Saison 2011/2012 endet fast vier Wochen später es tut sich was. Vielleicht sollten wir auch die Ligen kleiner machen anstatt mit 16 nur noch mit 14 Mannschaften spielen. Dann hätte man mehr Spielraum und müsste nicht auf die kalten Monate ausweichen. Machbar ist alles“, so Koch.
Wolfgang Eikenberg, Vorsitzer des FC Germete/Wormeln, sieht die Vergabe der WM an Katar als völlig verkehrt an, die Diskussion um die Konzentration der Fußballspiele auf die wärmeren Monate betrachtet er indes als sinnvoll. „Wenn die Spieler in die Saison starten, sind sie noch alle fit, da kann man auch Wochenspiele absolvieren“, sagt Eikenberg. Die letzten Winter hätten doch gezeigt, dass ab November bis in den März hinein viele Spiele ausfallen. „Am 7 . November war für uns das letzte Spiel.“
Auch Klaus Rehermann hält eine Verlängerung der Winterpause für vernünftig. „Im August und September kann man ruhig unter der Woche Spiele anbieten, da kommen sicherlich mehr Zuschauer als bei den widrigen Bedingungen im November und Dezember“, meint der Vorsitzende des SV Dringenberg. Die Zeit im Winter könnte man eher für attraktive Turniere in der Halle nutzen. Da müsse man sich dann aber interessante Turniere einfallen lassen.
„Generell sollte man die Spielplanung mehr den Vereinen überlassen“, findet Thorsten Kraut. Warburgs Obmann meint, dass eine verlängerte Winterpause den Bezug der Spieler und Fans zum Verein schwinden lasse. Fast fünf Monate Pause zu überbrücken, hält Kraut für schwierig. „Sollten Spiele in den Ferien stattfinden, kann kaum ein wettbewerbsgerechter Ligabetrieb gewährleistet werden“, so der Jugendcoach der B- und C-Jugend.
Quelle: NW
Veröffentlicht am
12:22:20 24.01.2011