Beim Staffeltag wird Aufstiegsfrage zur A-Liga ausführlich diskutiert

Von Jürgen Drüke
Marienmünster (WB). Der Amateurfußball soll gestärkt werden. Vier B-Ligisten können in der kommenden Saison aufsteigen. Das waren die zwei richtungsweisenden Botschaften des Staffeltages in Marienmünster gewesen. Die Schlagwörter waren Image-Kampagne, Schiedsrichter, B-Liga-Aufsteiger sowie Krombacher-Kreispokal.
Drei Spielgemeinschaften haben sich aufgelöst. Die Folge: Die B-Liga wird von 16 auf 18 Mannschaften aufgestockt. Damit es nach der Saison 2009/10 wieder jeweils 16 Mannschaften in der A- und B-Liga geben wird, wurde die Zahl der B-Liga-Aufsteiger erhöht. »Vier Mannschaften können den Sprung ins Kreisoberhaus schaffen, obwohl ich kein Freund dieser Regelung bin«, betonte Kreisvorsitzender Hermann-Josef Koch.

Aber es habe keine andere Möglichkeit gegeben. Hans-Marbach vom SV Höxter schlug ein Relegationsspiel vor: »Diese Spiele locken die Fans an, sie sollten generell für alle heimischen Kreisligen eine größere Rolle spielen.« Marbach setzt mit seinem Vorschlag auf mehr Spannung. »Der Vorletzte der A-Liga ist garantiert nicht schwächer als der Vierte der B-Liga«, plädierte auch Josef Potthast von der SG Altenbergen/Vörden für das entscheidende Spiel um den letzten zu vergebenden Platz in der A-Liga.

Image-Kampagne

»Wir müssen selbstbewusster für unsere Sache eintreten«, rief Kreisvorsitzender Hermann-Josef Koch den Vereinsvertretern zu. Dafür hat der Verband Westfalen eine Image-Kampagne »Pro Amateure« gestartet. Die Vereine werden kostenlos beraten und unterstützt. Damit soll der Abwanderung der Fans an den Sonntagen begegnet werden. Die Stadion in der Bundesliga sind ausverkauft und die heimischen Sportplätze oft leer. »Das dritte Bundesligaspiel um 15.30 Uhr ist nun einmal beschlossen, wir können es nicht mehr ändern«, rief Koch die Zuhörer zu Gegenmaßnahmen auf. Die kleinen Vereine müssten deshalb attraktiver werden.

»Wir können mehr Zuschauer für die Spiele in den Kreisligen gewinnen«, ist Hermann-Josef Koch überzeugt. Mit markanten Postern, mit Aktionen auf dem Sportplatz für Kinder und Familien soll das Interesse gesteigert werden. »Wir sollen mit solchen Maßnahmen lediglich ruhig gestellt werden. Wir kleinen Vereine bringen die Zuschauer in die Stadion. In Zukunft sollten wir auf Busfahrten zu den Bundesliga-Spielen verzichten«, zeigte sich Matthias Grothe, Präsident von Phönix Höxter, kämpferisch.

Schiedsrichter

»Das Geld wird nicht mehr, es wird doch weniger«, verurteilte Kreisvorsitzender Hermann-Josef Koch, dass Schiedsrichter inzwischen mit hohen Summen von ihren Heimatvereinen abgeworben würden. Für die kommende Saison gibt es 13 neue Anwärter. Der Fußballkreis Höxter benötigt dringend Nachwuchs.

Trainer wissen um B-Liga-Stress

Ralf Steinig (47, Trainer SV Reelsen): »Eine Liga mit 18 Teams sorgt sicherlich für Stress. Es werden Spiele in der Woche ausgetragen. Das bedeutet auch mehr Aufwand. Aber es ist eine interessante und ausgeglichene Liga. Dass vier Mannschaften aufsteigen, ist aus meiner Sicht in Ordnung.«

Andreas Niemann (35, Trainer SV Höxter II): »18 Mannschaften in einer Liga sind eine gute Sache. Mehr Spiele sind die Folge. Die Qualität wird höher. Es ist zudem reizvoll, dass es vier Aufsteiger geben wird. Alle Teams verstärken sich. Ich bin gespannt, ob die vier Aufsteiger dann letztlich auch in der A-Liga bestehen können.«

Jürgen Mönnekes (40, Trainer SV Brenkhausen/Bosseborn II): »18 Mannschaften in der Liga sind einfach zu viel. Es kommt ein Mammutprogramm mit Wochenspielen auf uns zu. Dabei werden Akteure arbeitsbedingt ausfallen. Wettbewerbsverzerrung ist programmiert. Ich halte auch nichts davon, dass vier Teams aufsteigen.«

Mathias Beineke (35, Trainer TuS Lütmarsen): »Es wird eine schwierige Saison, aber es ist ja nicht anders möglich. Interessant ist, dass vier Teams aufsteigen können. Auch Mittelfeldteams dürfen sich Hoffnungen machen. Ich hoffe, dass wir den Ligaverbleib schaffen. Es ist eine besondere Spielzeit.«

Hermann-Josef Koch (54, Kreisvorsitzender): »Zu einer Liga von 18 Teams gibt es keine Alternative. Drei Spielgemeinschaften wurden aufgelöst, so dass es mehr Mannschaften gibt. Ich würde es aber begrüßen, wenn es am Ende ein Relegationsspiel zwischen dem Vierten der B- und dem Vorletzten der A-Liga geben würde.«

Quelle: Westfalen-Blatt

Veröffentlicht am

15:35:47 26.06.2009

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